

| Methode | Klebepunkte auf Raupenplakat (Abb. 1), Glasperlen im Klassen-Sammelbehälter (Abb. 2) |
| Fragestellung | Wie können Schüler:innen (SuS) befähigt werden, bei Gruppenarbeiten gemeinsam Verantwortung für ihren Gruppenarbeitsplatz zu übernehmen und diesen ordentlich zu hinterlassen? |
| Ziel | Die 4-5 SuS einer Tischgruppe halten gemeinsam ihren Platz ordentlich: Der Arbeitsplatz ist aufgeräumt, Materialien sind weggeräumt, Arbeitsblätter liegen im dafür vorgesehenen Ablageort. Der Boden ist Schnipsel frei. Die Stühle stehen ordentlich am Tisch. |
| Zeitbedarf | Durchführung: 3 Wochen, bzw. bis der Klassen-Sammelbehälter voll ist. |
| Material | Raupenplakat, Glasperlen, Klassen-Sammelbehälter |
| Methode detailliert | Unterrichtsintervention: Zum Projektstart thematisiert die Lehrperson die Bedeutung eines ordentlichen Arbeitsplatzes. Sie führt ein Aufräum-Lied ein. Wenn dieses Lied erklingt, wissen die SuS, dass sie vier Minuten Zeit haben, ihre Aufgabe zu beenden und den Arbeitsplatz gemeinsam aufzuräumen. Ist die Tischgruppe mit ihrer Aufräumarbeit zufrieden, setzen sich die SuS in den Stuhlkreis. Wichtig: Die SuS entscheiden gemeinsam, ob ihr Platz ordentlich ist und ob sie in den Stuhlkreis gehen. Datenerhebung: Jede Tischgruppe bekommt auf einem Raupenplakat einen Raupenkopf sowie eine bestimmte Farbe für die Klebepunkte (Bauchkreise) zugewiesen. Das Raupenplakat hängt für alle gut sichtbar im Schulzimmer. Sobald eine Gruppe vollständig im Stuhlkreis sitzt, überprüft die Lehrperson den Gruppentisch. Ist das Ziel erreicht, erhält die Raupe der Gruppe einen Bauchkreis. Ist der Arbeitsplatz nicht wie vereinbart aufgeräumt, begründet die Lehrperson dies klar. So erkennen die SuS, wie sie bei der nächsten Datenerhebung das Ziel erreichen können. Am Ende der Woche werden die Bauchkreise aller Raupen gezählt und entsprechend viele Glasperlen in den Klassen-Sammelbehälter gefüllt. Die SuS einer Gruppe erkennen anhand der Länge ihrer Raupe (Anzahl Bauchkreise), wie oft sie das Ziel bereits erreicht haben. Die Klasse erkennt anhand der Menge Glasperlen im Klassen-Sammelbehälter, wie sie als Gesamtgruppe vorankommen. Datennutzung: Das Luuise-Projekt endet mit dem vollen Klassen-Sammelbehälter, d.h. die Klasse hat es gemeinsam geschafft, in vielen Lektionen ordentliche Tische zu hinterlassen. Die Lehrperson berichtet auch am Elternabend über den Projekterfolg. Weiterführungen: Zur Stärkung der Verantwortungsübernahme der SuS überprüfen zwei von der Lehrperson bestimmte SuS die Arbeitsplätze. Sie werden von der Lehrperson angeleitet, ihre Entscheide zu begründen. Ein schriftlich dokumentiertes und für alle sichtbares Kriterienraster unterstützt die Gruppen, wiederholt Schwieriges umzusetzen. |
| Erfolg | Die SuS haben es innerhalb der gesetzten Zeit geschafft, den Klassen-Sammelbehälter mit Glasperlen zu füllen. Die Gruppenarbeitsplätze wurden in vielen Lektionen gemäss Vereinbarung ordentlich aufgeräumt. |
| Herausforderungen | – Zeit einplanen für die Aufräumphase und das Verteilen der Bauchkreise sowie das Füllen des Klassen-Sammelbehälters. – Übersicht behalten und ggfs. eine sinnvolle Aktivität als Belohnung für das erreichte Ziel finden |
| Rückmeldungen der SuS | «An unserem Tisch räumen alle immer sehr gut auf. Nun ist es viel ordentlicher im Schulzimmer.» «Ich habe für meine Nachbarin den Stuhl auf den Tisch gestellt. Ich helfe gerne.» «Heute hat mir Mia beim Aufräumen geholfen, das war schön.» «Ich bin stolz, dass unser Tisch immer einen Bauch bekommen hat. Ich räume gerne auf.» |
| Hinweise der LP | Informationsgewinn für LP: Erkennen können, wie die SuS in der Gruppe agieren, wie das soziale Verhalten der SuS ist und wer seinen Arbeitsplatz ordentlich halten kann. Gewinn für SuS/Unterricht: Die SuS unterstützen sich gemeinsam beim Ordnung schaffen an den Gruppentischen (Sozialer Zusammenhalt) |
| Urheberschaft | Die Methode wurde entwickelt, erprobt und dokumentiert von einer Lehrperson mit SuS der 1. und 2. Klasse an der Primarschule Rotmonten-Gerhalde, St.Gallen. |