Ein Praxisbericht von Joachim Gerking, Stellvertretender Schulleiter Alexander-von-Humboldt-Schule, Lauterbach.
Freitag, 4. Stunde: Eine Referendarin unterrichtet eine 10. Klasse eines hessischen Gymnasiums im Fach Biologie. Es handelt sich für sie zugleich um einen Unterrichtsbesuch, bei dem ihr Biologieausbilder sowie weitere Gäste anwesend sind. Das Thema der Unterrichtsstunde ist die Frage, ob der menschliche Körper ausschliesslich aus Zellen besteht. Dabei bringen die Lernenden schon Vorwissen aus dem Unterricht der Jahrgangsstufe 7 mit („Lebewesen bestehen aus Zellen.“), wobei die Aussage – absolut gesetzt – falsch ist, da der Körper nicht nur aus Zellen, sondern auch aus Produkten von Zellen besteht. Es geht also darum, das bereits vorhandene Wissen der Lernenden zu vertiefen und eine möglicherweise bestehende lückenhafte Wissenskonstruktion auf Seiten der Lernenden zu korrigieren. Im Folgenden werden allgemeine didaktische-methodische Fragen im Mittelpunkt stehen, fachspezifische Fragestellungen bleiben also unberücksichtigt.